Über den Tellerrand schauen – im Herbst

Nach den intensiven eLearningtagen Ende August in Fiss  in Tirol sollten doch ein paar erholsame Tage folgen ehe das neue Schuljahr beginnt. 
Dem war natürlich nicht so, trotzdem hab ich mir zwei „Ausreißer“ gegönnt.

Vom 22.-26. September traf ich die Kolleg/innen unserer Partnerschulen des  Comeniusprojekts  „Building Bridges – Creating Networks“ in Sizilien. Dieses, nun für einige von uns schon zweite Projekt dieser Art, an dem  sieben Schulen, von der Volksschule bis zur AHS Oberstufe, vom Montessori Gymnasium bis zur HS mit 90 % Kindern mit Migrationshintergrund, aus Finnland, den Niederlande, Tschechien, Italien und Österreich, teilnehmen,  beschreiben wir folgendermaßen:

Pupils of different ages, schooltypes and social and cultural backgrounds will find ways to build bridges and create networks in modern learnings environments (social networks, elearning plattforms, 3D worlds) to be able to handle diversity  as enrichment based on: Equality, dignity, flexibility,  tolerance and curiosity overcoming language barriers
Teachers will focus on teachers’ developement on migration pedagagy, intercultural and multilingual teaching in heterogeneous classes. (Learning from each other in networks, understanding  each other to build bridges.)
There will be two parallel strands: teachers’ (theory)  and pupils’(practice) communities.We teachers will work out a handbook on best practices, ideas and wishes on our topic  to present it to the stakeholders and policy makers of our (and any interested) countries.
Drei Wiener voXmi Schulen sind an diesem Projkt beteiligt, haben schon viel aus dem ersten Projekt „Wishes and Visions“ gelernt und hoffen von unseren europäischen Kolleg/innen viel zum Thema Migrationspädagogik und Vielsprachigkeit, und wie sie mit multikulturellen, heterogenen Klassen umgehen, zu lernen.

Anfang Oktober löste ich ein altes Versprechen ein und besuchte eine junge Familie im Kosovo, um die ich mich seit einigen Jahren ein wenig unterstütze.
Nach einem 90igminütigen Flug fand ich mich in einer völlig anderen Welt:  Nachkriegstraumata und Nachkriegsarmut, Hoffnungslosigkeit …. und doch ein Zusammenhalt in den Familien und unter Freunden, wie wir es bei uns nicht mehr kennen.
Der frühere Unterrichtsminister und jetzige Außenminister des Kosovo hat in Wien studiert. Er hat umgehend Gratisschulbücher eingeführt und ich bin beeindruckt wie modern und anregend für die Kinder diese Bücher sind, wie gerne die Kinder die Schule besuchen und wie liebevoll und engagiert sich die Lehrer/innen um jedes einzelne Kind kümmern. Lehrer/innenfortbildung im Bereich IKT ist dort Pflicht.  Kein/e Lehrer/in kann sich dem entziehen.
Die zwei kleinen Söhne meiner befreundeten Familie ( 3 und 7 Jahre alt)  sind übrigens  beide Facebookfreunde von mir. Für diese Kinder ist es selbstverständlich, immer wieder zwischendurch den Computer (Internet ist gratis zumindest in Zoquisht, wo ich zu Besuch war) zu nutzen. Die Eltern haben ein Auge darauf,  welche Seiten die Kinder öffnen und interessieren.  Sie zeigen ihnen interessante Seiten und Spiele. „Die Kinder sollen sehen und lernen was außerhalb unseres Dorfes, unseres Landes  passiert und lernen, wie sie Antworten auf Fragen bekommen, die wir ihnen nicht immer geben können.“

Ich wünsche dieser jungen Familie, dass sich ihr Traum von einem besseren Leben in absehbarer Zukunft erfüllt.

Eine Antwort to “Über den Tellerrand schauen – im Herbst”

  1. Building Bridges – Creating Networks – Frühlingsmeeting 2012 « Says:

    […] gebaut. Unser Frühjahrscomeniustreffen zum Projket „Building Bridges – Creating Networks“ (siehe auch hier) mit dem Schwerpunkt 3D Modellierung, fand Dienstag bis Donnerstag zeitgleich für die […]

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